21.11.2024
Kleine Lose, große Potenziale:
Wie Flexibilität noch
produktiver wird.
In Fertigungsbetrieben, die vorwiegend kleine Losgrößen produzieren, zählt jede Spindelminute – so die Theorie. In der Praxis jedoch liegt der Anteil der produktiven Spindelzeit gegenüber der Arbeitszeit nicht selten bei unter 40 Prozent. Die Suche nach Werkzeugen, Spannmitteln und Informationen sowie das Rüsten binden wertvolle Ressourcen und lassen viele Betriebe weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wege, um die Flexibilität – und damit die Performance – in der Fertigung nachhaltig zu erhöhen, gibt es viele. Doch jeder Fertigungsbetrieb ist anders. Die Kunst besteht also darin, das ganz eigene Erfolgsrezept zu finden.
HEDELIUS Maschinenfabrik
Bei der HEDELIUS Maschinenfabrik GmbH in Meppen kennt man sich mit derartigen Herausforderungen bestens aus. Der etablierte Hersteller von CNC-Zerspanungslösungen hat sich die Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Flexibilität in der Einzelteil- und Kleinserienfertigung im Maschinen- und Werkzeugbau und in der Lohnfertigung auf die Fahnen geschrieben. In den letzten Jahren hat das Unternehmen mit seinen 5-Achs-Bearbeitungszentren der ACURA Baureihe in Kombination mit unterschiedlichen Automationslösungen die produktive Teilefertigung auf ein neues Level gehoben.
Signifikante Produktivitätssteigerungen
„Zahlreiche Kunden berichten dank des Einsatzes von Multi-Palettenspeichern in Verbindung mit großen Werkzeugwechslern und der präzisen 5-Achs-Technologie unserer kompakten ACURA Baureihe von Produktivitätssteigerungen von 50 % und mehr“, erzählt Dennis Hempelmann, Geschäftsführer der HEDELIUS Maschinenfabrik GmbH. „Aber gerade in Zulieferbetrieben wird immer wieder der Wunsch an uns herangetragen, auch größere Einzelteile, Platten oder Schweißbaugruppen von Facharbeitern in der Tagschicht fertigen zu lassen, um dann schnell wieder auf einen automatisierten Betrieb umzurüsten.“
Für die Bearbeitung größerer Bauteile ist grundsätzlich ein Fahrständer-Bearbeitungszentrum mit schwenkbarer Hauptspindel eine gute Wahl. „Großer Beliebtheit erfreut sich seit Jahren unsere TILTENTA Baureihe“, so Dennis Hempelmann weiter. Sie wird insbesondere für ihre große Flexibilität sowie ihre Zuverlässigkeit und Zerspanleistung geschätzt.
Flexibilität dank Universalmaschine
Die Schwenkspindel-Bearbeitungszentren der TILTENTA Baureihe decken vielfältige Fertigungsszenarien ab und ermöglichen somit eine konstant hohe Auslastung. Sowohl die 5-Achs-Bearbeitung komplexer Bauteile als auch die vertikale Bearbeitung von Langteilen sind möglich. Mit X-Verfahrwegen bis 6.200 mm, Y-Verfahrwegen bis 1.100 mm, Störkreisdurchmessern bis zu 1.450 mm und robusten Schwerlast-Rundtischen können große, schwere Werkstücke bis 2.200 kg Gewicht präzise bearbeitet werden. Die Maschinen bieten zudem die Möglichkeit, durch eine Arbeitsraumtrennwand die 5-Achs-Bearbeitung im Pendelbetrieb durchzuführen.
„Flexibilität ist für uns das A und O, und die verkörpern HEDELIUS Maschinen zu hundert Prozent“, lobt Guido Piras den Ingenieursgeist der Meppener. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Piras Metalltechnik GmbH & Co. KG aus Weißenstadt im Fichtelgebirge, die Einzel- und Serienteile, teils in unüblichen Formen und in unterschiedlichsten Dimensionen und Losgrößen fertigt. Im modernen Maschinenpark stehen drei Bearbeitungszentren aus dem Hause HEDELIUS, darunter eine TILTENTA 9-3600 mit einem 180-fach STANDBY Magazin. Vor allem im Sondermaschinenbau sind immer wieder hochkomplexe Komponenten gefragt, die auf der TILTENTA 9-3600 in zuverlässig hoher Qualität gefertigt werden können. Dabei macht sich ein ums andere Mal auch die Möglichkeit der präzisen Stirnseitenbearbeitung langer Teile bezahlt. Dem niedersächsischen Maschinenhersteller attestiert Guido Piras eine vorbildliche Kundenorientierung: „Man spürt, dass wirklich aktiv mitgedacht wird, denn die Konstruktion der TILTENTA ist rundum gelungen.“
Piras und seine Mitarbeiter schwören auf die hohe Zuverlässigkeit der HEDELIUS Bearbeitungszentren. Das Bild zeigt (v. l.): Stefan Lautenbacher, Dominik Schöffel (beide CNC-Fachkräfte) und Guido Piras (Geschäftsführer).
Das 180-fach STANDBY Magazin faszinierte Piras von Beginn an und beschert dem Betrieb enorme Zeit- und Kosteneinsparungen.
Intelligentes Automationskonzept
Die neue, automatisierte TILTENTA 7-2000 NEO ist die Antwort auf den Wunsch kleiner und mittlerer Fertigungsbetriebe nach noch mehr Flexibilität und Produktivität. Mit 2.000 mm X-Verfahrweg, der stufenlos schwenkbaren Hauptspindel und dem integrierten 5-Achs-Rundtisch für Werkstücke bis 800 kg Gewicht und 1.050 mm Durchmesser ist die TILTENTA 7-2000 NEO ein kompromissloses Universalbearbeitungszentrum, das Grauguss oder Werkzeugstahl genauso zuverlässig und präzise zerspant wie Aluminium. Für einen Produktivitätssprung sorgt der Multi-Palettenspeicher der bewährten MARATHON Baureihe von HEDELIUS: der MARATHON SR415. Der Speicher verfügt über 15 Palettenplätze für Bauteile bis 700 mm Durchmesser und 500 mm Aufspannhöhe. Die Ein- und Auslagerstation ist drehbar, um z. B. auch Spanntürme oder Spannpyramiden ergonomisch zu bestücken. Hauptzeitparallel werden fertige Werkstücke abgespannt und neue aufgespannt. Die Werkstücke werden automatisch nacheinander abgearbeitet, ohne manuelle Eingriffe, ohne Verzögerungen.
Ein entscheidendes Feature für die Erzielung voller Flexibilität bei höchster Produktivität ist die Positionierung des Palettenspeichers seitlich an der Maschine. Der MARATHON belädt die TILTENTA 7 vollautomatisch von der linken Maschinenseite. Dadurch bleibt der Arbeitsraum für das manuelle Einfahren von Bauteilen von vorn sowie für die Kranbeladung von oben zugänglich. Mit anderen Worten: Von der Bearbeitung größerer Einzelteile oder Schweißbaugruppen durch Facharbeiter in der Tagschicht kann die Maschine mühelos in den vollautomatischen Betrieb wechseln, um zum Beispiel kleine und mittlere Serien in den bislang ungenutzten Nacht- und Wochenendschichten fertigen zu können. Und umgekehrt.
Die TILTENTA 7-2000 NEO ist ein kompromissloses Universalbearbeitungszentrum, das Grauguss oder Werkzeugstahl genauso zuverlässig und präzise zerspant wie Aluminium. Für einen Produktivitätssprung sorgt der Multi-Palettenspeicher der bewährten MARATHON Baureihe von HEDELIUS: der MARATHON SR415.
Die Ein- und Auslagerstation ist drehbar, um z. B. auch Spanntürme oder Spannpyramiden ergonomisch zu bestücken. Hauptzeitparallel werden fertige Werkstücke abgespannt und neue aufgespannt.
Automatisieren leicht gemacht
Bei der TILTENTA 7 befindet sich der 700 mm große Rundtisch links im Arbeitsraum. „Im Unterschied zu anderen Lösungen am Markt können Sie den Rundtisch komplett mit der Spindel überfahren, ohne dass der Rundtisch gedreht werden muss“, erklärt Dennis Hempelmann. „Dies vereinfacht die Programmierung und das Einfahren der Werkstücke und steigert gleichzeitig die Oberflächenqualität und Genauigkeit.“
Durch das in den Maschinentisch integrierte Nullpunktspannsystem lässt sich der Automationstisch mit wenigen Handgriffen entfernen – und schon steht der Arbeitsraum für die Bearbeitung langer Werkstücke oder Platten zur Verfügung. Zum universellen Spannen ist auch der integrierte Rundtisch mit T-Nuten ausgerüstet. Falls Wellen oder Rohre bearbeitet werden müssen, kann das Bearbeitungszentrum auf der rechten Maschinenseite zusätzlich mit einem vertikalen NC-Rundtisch und einem Reitstock ausgerüstet werden.
Der MARATHON SR415 ist übrigens nicht das einzige Automationssystem, das an die TILTENTA 7-2000 NEO angeschlossen werden kann. HEDELIUS bietet die Maschine auch mit einer offenen Schnittstelle zur Anbindung von Automationssystemen anderer Hersteller wie Indunorm oder BMO an – sei es zur Palettenbeladung, Werkstückbeladung oder zur kombinierten Beladung von Werkstücken und Paletten.
Je mehr Werkzeuge, desto flexibler
Wer flexibel arbeitet und viele unterschiedliche Teile, Werkstoffe und Losgrößen bearbeiten muss, kommt um ein großes Werkzeugmagazin nicht herum. Die TILTENTA 7 verfügt im Standard über 45 Werkzeugplätze. Optional ist durch Integration eines STANDBY Magazins eine Erweiterung auf 309 zusätzliche Plätze möglich – und im Interesse maximaler Flexibilität bei einer automatisierten Anlage in der Regel sinnvoll. Eine standardmäßig integrierte Kegelreinigungsstation sorgt dafür, dass die Werkzeuge automatisch gereinigt und geölt werden. Bei über 300 Werkzeugen an einer Maschine entfallen Rüstzeiten nahezu völlig. Das STANDBY Magazin benötigt wenig Platz, was dem Gesamtkonzept von HEDELIUS, kompakt zu bauen und auf möglichst kleiner Fläche maximale Leistung und Flexibilität zu bieten, entspricht.
Ungenutzte Potenziale freisetzen
Das Zusammenspiel einer stabilen Fahrständer-Maschine mit großen Verfahrwegen und großer Aufspannfläche, den hohen Aufspanngewichten auf dem Fest- und Rundtisch, dem Schwenkbereich der Spindel, einem großen Werkzeugmagazin und der automatischen Beladung von der Seite ermöglichen eine enorme Flexibilität in der Fertigung. Ganz unterschiedliche Kundenaufträge können deutlich schneller und präziser abgearbeitet, Rüstzeiten und Rüstkosten signifikant gesenkt und bislang ungenutzte Zeiten in den Nacht- und Wochenendschichten produktiv erschlossen werden.
Quelle: mav 06-2024
Automation mit TILTENTA
Automatisierte Langbett-Fräsmaschinen mit Schwenkspindel.
Die TILTENTA-Bearbeitungszentren bieten eine einzigartige Universalität in der kombinierten 5-Achs- und Langteilbearbeitung und sind ideal für die Einzelteil- sowie Kleinserienfertigung. Mit zusätzlichen Automatisierungslösungen können unsere Kunden die Produktivität ihrer Anlagen maximieren – beispielsweise durch den automatischen Betrieb in einer zusätzlichen Schicht oder an Wochenenden. So wird die Maschine effizienter genutzt, und der verfügbare Platz optimal ausgeschöpft.
Weitere Neuigkeiten.
Wir machen Betriebsurlaub vom 23. Dezember 2024 bis 03. Januar 2025.
Unser Service ist am 23. Dezember 2024 noch für Sie erreichbar und wird danach erst wieder am 02. Januar 2025 für Sie zu erreichen sein.
Unser Vertriebsteam ist für Sie wieder ab dem 06. Januar 2025 zu erreichen.
In Fertigungsbetrieben, die vorwiegend kleine Losgrößen produzieren, zählt jede Spindelminute – so die Theorie. In der Praxis jedoch liegt der Anteil der produktiven Spindelzeit gegenüber der Arbeitszeit nicht selten bei unter 40 Prozent. Die Suche nach Werkzeugen, Spannmitteln und Informationen sowie das Rüsten binden wertvolle Ressourcen und lassen viele Betriebe weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wege, um die Flexibilität – und damit die Performance – in der Fertigung nachhaltig zu erhöhen, gibt es viele. Doch jeder Fertigungsbetrieb ist anders. Die Kunst besteht also darin, das ganz eigene Erfolgsrezept zu finden.
Die fortschreitende Automatisierung ist längst im Maschinenbau und in der Lohnfertigung angekommen – doch gerade bei kleinen Losgrößen stoßen viele Unternehmen noch immer auf Herausforderungen. Während Großserienproduktion schon heute weitgehend automatisiert abläuft, stellt die Flexibilität bei kleineren Stückzahlen, wie sie häufig in der Lohnfertigung an der Tagesordnung sind, eine besondere Herausforderung dar. Wie kann es gelingen, dass sich die Automatisierung auch hier rechnet, ohne dabei die Maschinenbediener vor unüberwindbare Hürden zu stellen?