Im hessischen Sinn-Fleisbach hat die innovative Metallverarbeitung Uwe Ebertz GmbH ihren Sitz. Das Familienunternehmen hat seit der Gründung einen Wandel vom Blechbearbeiter zum umfangreichen Dienstleister in der Metallverarbeitung vollzogen. Dabei kommen moderne Technologien Made in Germany zum Einsatz, wie das Bearbeitungszentrum Tiltenta 7-3200 der HEDELIUS Maschinenfabrik GmbH.
Im Büro von Uwe Ebertz hängen drei große Bilder mit Motiven aus dem Rennsport. Auf einem sind ein orangefarbener Sportwagen und die Boxencrew zu sehen. Mittendrin steht Herr Ebertz. Die Bilder und einige Pokale zeugen von der Rennsportbegeisterung des energiegeladenen Geschäftsführers der Metallverarbeitung Uwe Ebertz GmbH (MUE). Er war schon mehrmals beim 24-Stunden Rennen auf dem Nürburgring dabei, hat sich mit so mancher Größe des deutschen Motorsports gemessen und beachtliche Erfolge eingefahren. Den sportlichen Wettkampf und Ehrgeiz überträgt der Macher auch auf sein Unternehmen. Dieses hat er kontinuierlich mit Plan und Risiko zu einem erfolgreichen metallverarbeitenden Unternehmen mit hoher Fertigungstiefe und Qualitätsanspruch entwickelt. Der Familienbetrieb beschäftigt heute zehn Mitarbeiter und fertigt einschichtig Metallprodukte für Kunden aus dem Maschinenbau, Fahrzeugbau, Bahnverkehr und der Baumaschinenindustrie in ganz Deutschland.
Frühe Investition in die Laserbearbeitung
Angefangen hat alles vor über 23 Jahren im hessischen Sinn-Fleisbach. „1995 habe ich das Unternehmen gegründet, mein damaliger Arbeitgeber ist in die Insolvenz gegangen. Das war für mich ausschlaggebend. Ich habe den Kontakt zu den Kunden gehalten und mich selbstständig gemacht“, gibt Herr Ebertz einen kurzen Einblick in die Gründungszeit seines Unternehmens. Zunächst wurden Blechteile auf Kantbänken produziert, dann in einen Laser investiert. „Ich habe einen Trumpf Laser gekauft, das war damals noch etwas Besonderes. Es gab noch nicht so viele Firmen die Laserbearbeitung konnten“, erzählt der Inhaber. Schon damals war die Metallverarbeitung Uwe Ebertz GmbH bei neuen Technologien und Entwicklungen ganz vorne. Das Leistungsspektrum wurde über die Jahre kontinuierlich erweitert. Neben dem Kanten, Biegen und Lasern gehören mittlerweile auch Fräsen, Drehen, Tiefziehen und Schweißen zum Angebot. „Die Kunden haben im Laufe der Zeit mehr Leistungen aus einer Hand gefordert. Immer häufiger mussten auch Blechteile noch mit Bohrungen und Gewinden versehen oder ganze Baugruppen gefertigt werden“, erklärt Uwe Ebertz die Erweiterung der Wertschöpfungskette. Durch ein breit aufgestelltes Leistungsspektrums ist es möglich verschiedene Produkte eines Kunden zu bekommen und diese auch in einer angemessenen Zeit und Qualität zu liefern. Herr Ebertz erläutert: „Anfangs haben wir Bearbeitungsleistungen noch eingekauft, die waren aber am Markt nicht in der passenden Qualität oder nötigen Geschwindigkeit zu bekommen, wie wir sie brauchten. Teilweise haben wir mehrere Wochen auf ein Produkt gewartet und dann stimmte die Qualität nicht.“
Tiltenta 7-3200 für höchste Flexibilität
Neben einem hohen Qualitätsstandard und der tiefen Wertschöpfungskette sind sehr kurze und flexible Lieferzeiten eine der Stärken des mittelhessischen Unternehmens. Wenn es dringend ist, dann werden Blechteile auch mal über Nacht für einen Kunden produziert. Ein großes Materiallager mit über 50 Blechsorten und Stählen erlaubt MUE äußerst kurzfristig auf Kundenanfragen zu reagieren. Für gefräste Teile bleibt meist etwas mehr Zeit, dennoch stehen die zwei Fräsmaschinen selten still. Das modernste Bearbeitungszentrum in der Fertigung ist die Tiltenta 7-3200 von HEDELIUS, mit schwenkbarer Hauptspindel und Siemens Steuerung. Die 2018 angeschaffte Maschine ergänzt eine kleine, 15 Jahre alte Fräsmaschine und sorgt durch die großen Verfahrwege von 3200 x 750 x 695 mm (x/y/z) sowie eine Arbeitsraumtrennwand für eine enorme Kapazitätserweiterung und Flexibilität in der Fertigung. „Es passt Volumen drauf“, sagt Herr Ebertz knapp aber treffend. „Wir haben uns für die Maschine entschieden, weil sie uns sehr viele Möglichkeiten bietet. Durch die Arbeitsraumtrennwand schaffen wir zwei Arbeitsräume, in einem können wir produzieren, im anderen rüsten.“ Die Vielfalt und Losgrößen der zu bearbeitenden Teile macht das auch nötig. Die kleinsten Teile auf der Tiltenta 7-3200 haben Dimensionen von 80 x 40 mm, die größten Teile reichen bis an die Dimensionen der Verfahrwege heran. Von Einzelteilen über Kleinserien bis hin zu Großserien von 8000 Teilen pro Auftrag wird bei MUE alles gefertigt. „Wir bearbeiten auf der Tiltenta 7 Gussteile als Großserie mit einer Toleranz von einem Zehntel, aber auch Aluminium und Edelstahlteile mit Genauigkeiten von ein bis zwei Hundertsteln“, berichtet der Inhaber und dabei werden die Herausforderungen in der Fertigung ganz deutlich.
Rüstzeiten einsparen durch umfangreiches Zubehör
Um die Maschinen optimal auszulasten wird auch auf Vorrat produziert. Einige Kunden des leistungsstarken Mittelständlers rufen Teile in regelmäßigen Abständen ab. Diese werden dann vorproduziert und eingelagert. Auch das führt zu mehr Flexibilität und schnelleren Reaktionszeiten bei Kundenanfragen. Neben der Arbeitsraumtrennwand wurde für die Tiltenta 7-3200 noch weiteres Zubehör geordert. Dazu gehören unter anderem der erweiterte Schwenkbereich, eine erhöhte Rundtischbelastung, eine 50 bar Druckerhöhungspumpe und ein Standby Werkzeugmagazin. Mit dem großen Magazin wird das 33-fach Standardmagazin um weitere 180 Werkzeugplätze ergänzt. Zusätzlich ist eine Kegelreinigungsstation integriert, sodass Werkzeuge automatisch gereinigt und geölt werden können. Herr Ebertz ist von diesem Magazin überzeugt: „Durch das Standby Magazin, im Zusammenspiel mit dem Nullpunktspannsystem und der Trennwand, reduzieren wir Rüstzeiten deutlich, können Serien ohne Unterbrechung laufen lassen.“
Made in Germany überzeugt
Neben der Metallbearbeitung hat sich die Metallverarbeitung Uwe Ebertz GmbH ein weiteres Standbein durch eigene Produkte aufgebaut. Bei MUE werden verschiedene selbstentwickelte Edelstahl-Gasgrills für die Gastronomie gefertigt, neu im Sortiment ist auch ein Hochleistungsgrill mit einer Oberhitze von 850 Grad Celsius. Viele der Bauteile werden selbstverständlich bei MUE gefertigt. Und es verwundert nicht, dass auch für den Rennsport eigene Produkte entwickelt und gefertigt werden. Etwa 25% des Umsatzes macht das Unternehmen heute mit dem eigenen Sortiment. Da kommt es sehr gelegen, dass die Wertschöpfungstiefe im Unternehmen so hoch ist. Wie bei den Produkten seiner Kunden legt Uwe Ebertz auch bei den eigenen Produkten hohe Qualitätsstandards an. „Unsere Produkte sind Made in Germany, das ist für mich sehr wichtig“, erklärt der Geschäftsführer. Das gilt auch für die Produkte seiner Lieferanten. Beim Trumpf Laser oder auch bei der Tiltenta 7-3200 von HEDELIUS war es daher eines der Kaufkriterien, dass ein deutscher Hersteller hinter dem Produkt steckt.