Mit einem Werkzeugbau in Nebentätigkeit begann vor über 40 Jahren die Erfolgsgeschichte der Bathon GmbH. Heute ist das Familienunternehmen zu einem vielseitigen Dienstleister der Metallbearbeitung geworden. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die flexible Fertigung. Dafür kommt auch ein Bearbeitungszentrum von HEDELIUS zum Einsatz.
Vor acht Jahren wurde Stefan Bathon Geschäftsführer der Bathon GmbH im bayrischen Alzenau. Zwei Jahre führte er das Unternehmen noch gemeinsam mit seinem Vater, ehe dieser in den Ruhestand ging. „Vor über 40 Jahren gründete mein Vater in einer umgebauten Scheune in Mömbris einen Werkzeugbau in Nebentätigkeit. Durch eine zunehmend positive Auftragsentwicklung musste die Produktionsstätte regelmäßig erweitert werden, bis schließlich der Umzug an die Röntgenstraße in Alzenau erfolgte. Hier war deutlich mehr Platz. Verkehrsanbindung und Infrastruktur sind ebenfalls besser“, gibt Stefan Bathon einen kurzen Einblick in die Historie.
Vom reinen Werkzeugbau hat sich der Familienbetrieb zu einem vielseitigen Dienstleister in der Metallverarbeitung entwickelt. Beim Blick in die Maschinenhallen wird das sofort deutlich. Dicht an dicht stehen Laserschneidanlagen, Abkantpressen, Dreh- und Fräsmaschinen, Schweißroboter und einige andere Maschinen, dazwischen Gitterboxen und Paletten mit Roh- und Fertigteilen. Auch über eine eigene Konstruktion, Qualitätssicherung und Logistik verfügt die Bathon GmbH.
Extreme Flexibilität in der Fertigung
Dass das Unternehmen heute so viele unterschiedliche Fertigungstechnologien unter einem Dach vereint, ist den Kunden geschuldet. Stefan Bathon erzählt: „Die Kunden möchten alle Leistungen aus einer Hand. Verstärkt wurde das noch während der letzten Wirtschaftskrise. Damals hatte sich eine stärkere Bindung zwischen Kunden und Lieferanten entwickelt, die auch heute noch Bestand hat.“ Um den regionalen, nationalen und internationalen Kunden aus der Pharma-, Lebensmittel-, Solar- oder Bauindustrie sowie dem Fahrzeugbau, Sondermaschinenbau und dem Motorsport gerecht zu werden, ist eine hohe Flexibilität in der Fertigung nötig. Denn jede Branche hat eigene Anforderungen. Verarbeitet werden müssen Werkstücke aus Aluminium, Stahl und Edelstahl sowie Buntmetallen und Kunststoffen in Losgrößen von 1 bis 500 Teilen. Auch ganze Baugruppen, Anlagen und Sondermaschinen werden auf Kundenwunsch gefertigt. Manche Aufträge müssen kurzfristig in zwei bis vier Wochen abgearbeitet werden, andere laufen regelmäßig über sechs Monate. Um die Flexibilität weiter ausbauen zu können, wurde 2015 ein Bearbeitungszentrum der HEDELIUS Maschinenfabrik GmbH angeschafft.
Spezielle Tischkonstruktion
In Vorbereitung auf die Investition wurde eine Analyse von Bauteilen und Geometrien durchgeführt, um genau die passende Maschine für die komplexe Fertigungssituation zu finden. „Wir sind im Bereich der flexiblen Bearbeitung und der Komplettlösung unterwegs, einfache Teile machen wir eher selten“, so Bathon. Damit war klar, dass die neue Fräsmaschine äußert unterschiedlichen und anspruchsvollen Herausforderungen gewachsen sein musste.
Ganz wichtig für die Entscheidung zugunsten eines Herstellers war aber ein weiterer Punkt: das integrierte Nullpunkt-Spannsystem. „Wir wollten eine spezielle Tischkonstruktion mit integrierten Schunk-Spanntöpfen, da wir die auch in den anderen Maschinen haben. Das hätte nicht jeder für uns gemacht und wollte auch nicht jeder für uns machen“, erzählt Bathon. „HEDELIUS hat es gemacht und auf einem Tiltenta 7-2600 Schwenkspindel-Bearbeitungszentrum die Spanntöpfe integriert.“ Alle vorhandenen Spannmittel können so weiter auf allen Maschinen gleichermaßen eingesetzt werden.
Nullpunkt-Spannsystem + großes Werkzeugmagazin
Punkten konnte der Werkzeugmaschinenhersteller aus Meppen auch beim Werkzeugmagazin. Neben dem Standardmagazin hatte Bathon ein zusätzliches Standby Magazin mit 180 Werkzeugen und Kegelreinigungsstation geordert, sodass bis zu 213 Werkzeuge schnell und einfach verfügbar sind. Das Zusammenspiel des Nullpunkt-Spannsystems und des großen Werkzeugmagazins machen die T7-2600 enorm flexibel und senken Rüstzeiten und damit Kosten deutlich.
Mit Verfahrwegen von 2600 x 750 x 695 mm (x/y/z) ist die T7-2600 die größte Fräsmaschine im Maschinenpark der Bathon GmbH und wird wie erwartet sehr individuell eingesetzt. „Die Maschine ist einfach extrem flexibel. Vom kleinen 5-Achs-Teil bis zur langen Leiste oder Aluminium-Grundplatte bearbeiten wir auf der T7 alles. Es ist wichtig, auf so eine Maschine zurückgreifen zu können“ erzählt Geschäftsführer Stefan Bathon zufrieden. Hochgenaue Bauteile sind bei Bathon nicht die Regel. Wenn allerdings Präzision gefragt ist, wie bei Motorsportteilen, dann kann die Fräsmaschine von HEDELIUS liefern. „Die Genauigkeit ist echt super, ein Hundertstel sind kein Problem“, berichtet Peter Wissel, Maschinenbediener am Schwenkspindel-Bearbeitungszentrum.
Rahmenbedingungen stimmen
Darüber hinaus verfügt die Maschine über eine Heidenhain Steuerung und eine Arbeitsraumtrennwand. Die kompakten Aufstellmaße und der Zugang zum Arbeitsraum, insbesondere zu den Pneumatik Anschlüssen des Nullpunkt-Spannsystems, sind weitere Pluspunkte des HEDELIUS Maschinenkonzeptes. Neben den technischen Anforderungen und Vorteilen stimmen auch die weiteren Rahmenbedingungen. „Wir wollten lieber ein kleineres Familienunternehmen mit direktem Kontakt, bei dem wir davon ausgehen können, dass es noch lange existiert“, sagt Stefan Bathon. Nach einem Referenzbesuch und einem Werksbesuch in Meppen war klar, dass HEDELIUS der richtige Partner ist. Daran hat sich auch vier Jahre nach dem Kauf nichts geändert.